Re: Rettet die Kolonie ,,Hand in Hand''


[ Antworten ] [ Ihre Antwort ] [ Forum www.baurecht.de ]

Abgeschickt von Tanka Ticker am 31 Dezember, 2008 um 14:47:35

Antwort auf: Rettet die Kolonie ,,Hand in Hand'' von Julia W. am 13 Februar, 2008 um 11:36:34:

Ahoj Julia,

ich habe jetzt schon zum zweiten Mal Deine Nachricht gelesen, aber jetzt erst Zeit gefunden, Dir zu schreiben.
Im Moment ist ja Winter und alle Kleingärten ruhen. Trotzdem interessiert mich, was es Neues gibt aus Eurer Kolonie, vor allem wegen des geplanten Campus Rütli. Ich habe auch gehört, dass Ihr 2009 mit dem Kunst- und Kulturfestival 48 Stunden Neukölln kooperieren wollt. Was plant Ihr für 2009?

Vielleicht finden wir ja Gemeinsamkeiten, um zu kooperieren. Infos über mich findest Du unter www.souvenirmanufaktur.de

Ich würde mich über eine Antwort von Dir sehr freuen.

Mit besten Grüßen, Tanka Ticker (Mitbenutzerin des Gartens ihrer Eltern in der Kleingartenkolonie Volksgärten, Neukölln)

tankaticker@gmx.de
www.souvenirmanufaktur.de
44 Cool Girls / Ahoj! Souvenirmanufaktur

--

: Ich schreibe aus Verzweifelung und aus Hoffnung um Hilfe...
: Viele werden sich vielleicht denken, was interessiert mich das... aber ich bitte um Ihre Aufmerksamkeit. Denn ich weiß, wenn Sie in dieser Situation wären, würden Sie ebenfalls jeden Hoffnungsschimmer ergreifen, den es gibt.
: Mein Name ist Julia W., ich bin 18 Jahre alt und Lebe seit meiner Geburt in Neukölln.
: Seit dem ich mich zurück erinnern kann, gab es schon viele Momente die an mir, meinen Freunden und meiner Familie genagt haben. Aber was jetzt passiert ist, ist der Höhepunkt!
: Bereits in der dritten Generation meiner Familie gehört ein Kleingarten, der Kolonie ’’Hand in Hand’’ zu unserem Besitz, leider nicht ganz denn den eigentlichen Anspruch hat der Senat und genau das wird jetzt allen Pächtern zum Verhängnis.
: Unsere Kleingartenkolonie soll platt gemacht werden, und wofür? Für ein Campusgelände der Rütlischule...
: Wer diesen Schulnamen hört, dem kommen vielleicht einige, nicht weit entfernte, Zeitungs- und Fernsehberichte in Erinnerung. Aber das ist nicht die Wurzel des Problems.
: Bereits schon einige Male hieß es, dass die Kolonie platt gemacht wird. Sei es für eine Autowerkstatt/ Parkplatz oder für ein Begegnungszentrum mit integrierter Moschee. Immer wieder hieß es in Gartenzeitschriften oder großen Zeitungen, diese und jene Kolonien sind demnächst fällig, aber das Glück war auf unserer Seite und die Kolonie blieb bestehen, doch diesmal scheint es das Aus zu sein.
: ,,Die Kleingärtner der Anlage ,,Hand in Hand’’ müssen noch dieses Jahr ihre Lauben verlassen.’’ (Berliner Zeitung, Ausgabe 26, 31.01.2008, Seite 19) , durch diesen Satz haben wir erst im Februar erfahren, was uns bevorsteht. Weder der Vorstand noch irgend jemand von uns wusste bescheid.
: Alle paar Monate gab es Treffen, in dem in der Rütlistraßen, ansässigen Jugendzentrum ,,Manege’’ in denen ’’Probleme’’, wie Integration etc. besprochen wurden. Vorschläge über Vorschläge kamen, doch geändert hat sich nie etwas! Fakt ist, dass die Rütlistraße als Spielstraße gesperrt wurde, doch niemand spielt! Fakt ist, dass der Spielplatz restauriert wurde, doch dieser ist so gut wie leer! Fakt ist, dass kaum jemand von den Jugendlichen die hier Leben ihre Freizeit in der Rütlistraße verbringen, vielleicht aus Angst?!
: Fakt ist, dass der Senat neben einem Sportplatz, einer Pausenfläche, einen Platz für außerschulische Freizeitaktivitäten noch eine ungedeckte Sportfläche braucht und zwar an dem Ort, wo jetzt die Kolonie steht.
: Ich frage mich nur, wenn der Herr Bürgermeister oder der Senat zufälligerweise in der Nähe der Rütlistraße wohnen würde, ob er immer noch von der festen Überzeugung des Campus-Baus wäre.
: Was die Finanzierung angeht sind die ,,Gesamtkosten noch nicht zu beziffern’’, wie der Tagesspiegel berichtet, ,,Die Gelder für die Vorhaben wird der Bezirk aus verschiedenen „Töpfen“ nehmen’’.
: Ich habe in dieser Kolonie schwimmen und Fahrrad fahren gelernt. Ich habe meine Geburtstage seit dem 1.Lebensjahr in der Kolonie gefeiert. Meine schönsten Erinnerungen habe ich auf diesen kleinen grünen Fleck mitten im ’’gefährlichen’’ Neukölln erlebt. Und ich war immer der festen Überzeugung, dass ich einmal den Garten vererbt bekomme genau, wie es meine Oma und meine Mutter bekam und dass einmal meine Kinder in unserem kleinen Paradies groß werden können genau wie ich und so viele andere.
: Doch nun muss wohl ein altes Stück Heimat weggeräumt werden, damit man die Rütlistraße als Aushängeschild für ’’Integrationserfolge’’ nutzen kann.
: Wir hatten nicht einmal die Chance etwas dazu zusagen, etwas zu unternehmen... zu kämpfen.
: Aber ich werde nicht tatenlos zusehen! Ich werde kämpfen! Und ich bitte jeden einzelnen, der diesen Artikel liest, bitte helfen Sie uns. Schreiben Sie dem Senat, sprechen Sie darüber.
: Berthold Brecht sagte einmal: ,,Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.’’. Und wenn wir verlieren werden, dann möchte ich wenigstens das jeder weiß wie, ohne Gerechtigkeit!





Antworten:



Ihre Antwort

Name:
E-Mail:

Subject:

Text:

Optionale URL:
Link Titel:
Optionale Bild-URL:


[ Antworten ] [ Ihre Antwort ] [ Forum www.baurecht.de ]