Rathaus beschließt Ortssanierung. Einspruchsmöglichkeit?


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Abgeschickt von Thomas Friedrich am 05 Oktober, 2006 um 12:36:59

Hallo.

Ich bin nach mehr als 15 Jahren wieder in mein Dorf zurückgezogen und wohne direkt im Ortskern, gegenüber von Marktplatz und Rathaus. Nun habe ich durch zahlreiche Unterhaltungen mit Anwohnern erfahren, dass der gesamte Ortskern samt unserer Straße "saniert" werden soll, obwohl sämtliche Anwohner dagegen zu sein scheinen.

Außerdem sollen die Kosten für die Sanierung der Straße auf die Anwohner anteilig umgelegt werden.

Deshalb bin ich heute im Rathaus bei der zuständigen Person gewesen und habe mir alles erklären lassen.

In der Tat wird der gesamte Ortskern zu einer Tempo 20 Zone umgebaut, der Marktplatz darf nicht mehr zum Parken genutzt werden und an die Straßen werden Parkbuchten gebaut mit Bäumen dazwischen.

Das Ganze soll vier Jahre dauern und die Verantwortlichen wissen noch nicht, wie sie die Befahrbarkeit der Geschäfte - unter anderem ein durch Lkw vielbefahrenes Firmengelände - gewährleisten sollen.

Ich fragte den Herrn, welchen Sinn denn überhaupt die ganze Sanierung haben soll. Als einzigen Grund konnte er eine "Verschönerung" nennen.

Als ich ihn fragte, wieso denn etwas umgebaut und zwangsberuhigt wird, wenn alle Anwohner - und auch die meisten anderen Dorfbewohner - dagegen sind, weil sie Einkommensverluste befürchten und dann auch noch dafür zahlen sollen, dass sich ihre Situationen verschlechtern, zuckte er nur mit den Schultern und meinte: "Das ist beschlossene Sache und was Sie hier als Szenario schildern, muss ja nicht eintreffen. Falls doch... Pech."

Keiner der Verantwortlichen wohnt selbst in unserem Dorf, keiner muss die Kosten tragen oder hat Einkommensverluste zu befürchten. Im Gegenteil scheinen sich die Beamten des Rathauses einen Wunsch zu erfüllen, indem sie sich einen Park um das Rathaus bauen, auf Kosten der Anwohner.

Man merkte dem Herrn, der uns dies alles berichtete, sehr deutlich an, dass es ein Wunschtraum von ihm war, diesen Umbau durchzusetzen, den er sich auf gar keinen Fall streitig machen lässt, egal wer dagegen ist.

Er meinte, Niemand von den Anwohnern habe die zahlreichen Informationsveranstaltungen der letzten Jahre genutzt oder sich offiziell beschwert. Jetzt seien die Gelder vom Land genehmigt und es werde auf jeden Fall gebaut. Und wenn sich nach Jahren, wenn die Verantwortlichen nicht mehr in ihren Ämtern sind, herausstellt, dass alles für die Katz' war... ist es ihnen egal.

Soviel zum Problem - gibt es wirklich keinerlei Einspruchsmöglichkeiten mehr? Muss die Gemeinde jeden noch so tiefgreifenden Beschluss akzeptieren, die sich die Leute im Rathaus einfallen lassen?

Der Herr meinte - wie alle Politiker, an denen gezweifelt wird: "Sie haben uns doch gewählt. Also sind Sie selbst Schuld. Wir tun jetzt das, was wir für richtig halten."

Ich finde das eine echte Unverschämtheit! Was können wir unternehmen?

Viele Grüße
Thomas Friedrich




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