Erfahrungen mit Versicherungen bei Regulierungen von Beschädigungen an Bauteilen


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Abgeschickt von Martin Wagner am 20 Januar, 2007 um 18:45:24

Ich wende mich an dieses Forum, da ich auf der Suche nach einem Mitmenschen bin, welcher Erfahrungen mit Versicherungen bei Regulierungen von Beschädigungen an Bauteilen schon machen „durfte“.

Meine Freundin vermietet Räumlichkeiten für eine Gaststätte. Vor vielen Monaten hat ein dusseliger Lieferant für Getränke mit einer Sackkarre Kisten die Kellertreppe runter gefahren und dabei jede Menge Fliesenecken von den Treppenstufen abgeschlagen. Jetzt „darf“ die ganze Treppe neu gefliest werden! Eine Heidenarbeit; die alten Fliesen runter und dann die Neuen drauf (fraglich ob die „Alten“ überhaupt noch auf dem Markt sind, wenn nicht, kann auch das obere Podest gleich mitgefliest werden).

Nach monatelangem Hin und Her hat jetzt die Versicherung des Lieferanten zugestimmt, dass ein Fachbetrieb den Schaden behebt (der Pächter hatte einen Kostenvoranschlag bei einer Fliesenfirma eingeholt). Die Freundin soll jetzt den Fliesenleger beauftragen, die Rechnung würde die Versicherung bezahlen.

Soweit, so gut, aber als ich den Kostenvoranschlag in die Finger bekam, fand ich den schon sehr teuer. Aus Sicht des Handwerkers sieht das wohl völlig anders aus: Im Handwerk sind die Arbeitsstunden (weniger das Material) das „Teure“. (Ein Handwerker muss hier schon pro Std. Fliesen abklopfen / entsorgen sehr viel Geld verlangen!)

Vielleicht ist der Handwerksmeister auch nur clever und als er hörte „Versicherungsfall“ hat er gleich was „drauf gehauen“. Ich weiß es nicht, aber mir missfällt, eventuell dem Handwerker gutes Geld hinterher zu schmeißen. Meine Reaktion: Selber machen (bin Maurer), auch wenn der Fachmann das (etwas) besser hinbekommt!

Außerdem ist im Moment noch unklar, ob nicht in 1 oder 2 Jahren die Räumlichkeiten neu aufgeteilt werden und dann die besagte Kellertreppe nicht anders geführt wird (also die nicht besonders alten „neuen“ Fliesen wieder runter müssen). Warum für die kurze Zeitspanne so viel Geld ausgeben (egal ob die Versicherung das bezahlt)?

Hier meine Fragen, damit auch beim „Selber machen“ die Versicherung möglichst viel bezahlt.

Bringt es etwas, wenn die Freundin sich in dem obigen Sinne an die Versicherung wendet und folgende Alternativvorschläge zu dem „dann-schicken-sie-uns-die-Rechnung“ Vorschlag macht:

1) Den Schaden “liegen zu lassen“ bis eventuell die Treppe umgestaltet wird (und dann das Geld von der Versicherung „rein zu stecken“). Das liefe auf eine verspätete Auszahlung des zugestandenen Betrages hinaus.

2) Den Schaden selber zu beheben (eben mich „dran zu stellen“). Das hieße einfach die Versicherung zu bitten auf Grund einer Erklärung „mit Eingang des Betrages von so und so viel Euro ist der Schaden …bla, bla, bla … seitens der Versicherung … endgültig geregelt“ das Geld (oder einen Teil davon) an die Hauseigentümerin zu überweisen. Was dann die Freundin macht; interessiert die Versicherung ja dann nicht mehr.

3) Den Schaden selber zu beheben. Dafür würde die Freundin neben den Nachweis über die gekauften Materialien einen Pauschalbetrag für den Arbeitslohn geltend machen (egal ob ich dann mit der angesetzten Zeit hinkomme oder nicht). Der Betrag wird nach einer Kontrolle (durch die Versicherung) über die Beendigung der Arbeiten ausgezahlt.

4) Den Schaden selber zu beheben. Dabei könnte die Freundin einen in der Höhe „gedeckelter“ Arbeitslohnanteil (das heißt bis zu einem festgelegten Maximalbetrag) mit „schmalen“ Stundenlohn (für mich) und mit Kontrolle der wirklich geleisteten Arbeitsstunden durch einen neutralen Nachbarn (oder so in diese Richtung) neben den Materialkosten in der Schlussrechnung „ansetzen“. Der Betrag wird dann nach einer Kontrolle (durch die Versicherung) über die Beendigung der Arbeiten ausgezahlt.

Ich denke so pragmatische Vorschläge dürften etwas ungewöhnlich sein, deshalb diese Fragen vorher in diesem Forum. (Die Freundin soll bei der Versicherung nicht gerade als Exotin „da stehen“.)

Die Vorschläge 3) und 4) kommen sicher der Versicherung billiger. Der Vorschlag 1) wohl auch, da jede spätere Auszahlung ja für sie Zinsgewinne „bringen“.

Bei dem Vorschlag 2) wird es schwieriger. Ohne Abschläge auf den „zugestandenen“ Betrag dürfte die Versicherung wohl auf den „normalen“ Weg bestehen (oder anders herum: bei Abschlägen dürften deren Bereitschaft ungewöhnliche Wege zu beschreiten sehr stark steigen). Ich denke es wäre praktisch, schon bei dem Schreiben an die Versicherung angeben zu können, um wie viel Prozente „Abschlag“ (unter dem Kostenvoranschlag der Fliesenfirma) die Freundin sich bei dieser Form der Schadensabrechnung zufrieden geben würde. (So aus dem hohlen Bauch ¼ Abschlag, also ¾ Auszahlung anbieten und dann vielleicht 2/3 ausgezahlt bekommen?!)

Über eine Beantwortung der Fragen bzw. um einen guten Tipp wer kostenfrei solche Fragen aus „eigenem Erleben“ beantworten kann, wäre ich sehr erfreut. Gez. Martin Wagner




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