Ärger mit dem Architekten.


[ Antworten ] [ Ihre Antwort ] [ Forum www.baurecht.de ]

Abgeschickt von desman am 01 Mai, 2007 um 21:04:09

Guten Tag,

ich habe folgenden Fall:

Ich habe eine Anzeige bei myhammer.de für eine Bauzeichnung und Statik aufgegeben. Daraufhin hat mich ein Architekt kontaktiert, ohne zu bieten. Nachdem er bei mir war, hat er von seinem Team erzählt. Damit könnte er das ganze Bauvorhaben übernehmen. Planung+Durchführung+Überwachung. Ich solle die Anzeige bei myhammer.de aussetzen. So habe ich auch gemacht, obwohl zwei Angebote zu 650 € gab. Danach hat er Prompt ein Angebot geschikt, in dem die zu durchführende Arbeiten enthalten waren. Und mit einem Satz "das ganze Bauvorhaben(Alle Bauphasen inklusive Innenbau.) mit 50 T€ finanziert werden würde, soweit wirtschaftliche Machbarkeit gegeben ist"

Ich als Laie bin ich auf das Angebot reingefallen, nachdem er auch mündlich mir versichtert hat, dass er kein Problem sehe. In einer weiteren Mail schrieb er, dass ich mich um gar nichts kümmern müsse. Er werde sich um alles kümmern. Ich habe jedesmal ihm gesagt, dass das Ganze nicht mehr kosten darf, da ich nicht über mehr Geld verfüge. Selbst wenn nur ein Cent über die Summe hinausgeht.

Nachdem ich einige Handwerker bei mir hatte, hatte mich gewundert, wie der Architekt sich sicher sein kann. Denn alle haben von einem Betrag über 100 T€ gesprochen. Daraufhin bat ich um Gespräch, bevor ich das Ganze in Auftrag geben wollte. Schon an diesem Tag fing er an, mir zu erzählen, dass z.B. die Ziegeln gar nicht Bestandteil seines Angebots waren, da ich dies nicht gesagt hätte. Trotzdem sehe er kein Problem mir der Summe zu realisieren.

Ich war immer noch unruhig und führte ein zweites Gespräch mit ihm. Vorher habe ich gebeten, eine Kostenaufstellung mitzubringen. Er kam mit Standardkalkulation und lag damit bei 80 T€. Er sagte, er müßte als Architekt die oberste Grenze nehmen. Unser Bauvorhaben sei aber mit 50 T€ Netto zu realisieren sei.

Nach so vielen mündlichen Zusicherungen habe ich ihn mit der Planungsphase (LP 1 - 4 + Statik) beauftragt. Für seine Architekturleistung über alle Phase hinweg hat er ein Angebot von 5200 € gemacht. Ich solle nach Beauftragung von Phase I ihm 1500 € Abschlagszahlungen überweisen. Sollte nicht Gesamtleistungsabnahme zum Tragen kommen, so sind die Standardsätze für jeweilige LP anzuwenden.

Für die LP 1 - 4 hat er mir eine schriftliche Bestätigung mit der Summe von 1785 € zugeschickt mit der Bitte dies zu unterschreiben und ihm zurückzuschicken. Ich habe die Summe durchgestrichen und durch 1500 € ersetzt mit dem Hinweis auf sein Angebot, da ich davon ausgegangen bin, dass er doch noch schafft, mit der vereinbarten Summe von 50 T€ auszukommen. Ich habe ihm als Abschlagszahlung 500 € überwiesen.

Sein erstes Gespräch hat er mit der Baubehörde gehabt. Uns hat er von einer bestehenden Statik erzählt. Danach war er schwer erreichbar. Ich habe die Kopie der Statik besorgt und ihm zur Verfügung gestellt. Nach ein Paar Tagen ruft er an und sagt, dass laut Statik das Dach nur als Speicher konzipiert sei und nicht als Wohnraum verwendet werden darf. Es geht nur mit einer Holzkonstruktion. Ich wollte danach gleich wissen, wieviel das zusätzlich kosten würde. In einer Mail hatte ich ihn gebeten, weitere Aktivitäten zu stoppen. Ich habe danach wieder nichts mehr gehört.

Plötzlich meldet er sich nach Osternzeit mit einer Kalkulation, in der nur Rohbau und die Holzdeckenverstärkung berücksichtigt ist. Dafür eine Summe nahe von 40 T€. D.h. ohne Innenausbau, Treppe ins Dach...

Ich bat ihm um ein Gespräch, in dem ich ihm mitteilte, dass die Summe über meine Möglichkeiten hinausgeht und daher mit dem Vorhaben nicht anfangen möchte. Wir sind so verblieben, dass er mir für die 500 € die Bauzeichnung zukommen läßt.

Er hat seine Meinung geändert, nachdem er zu Hause war. Er ist der Meinung, dass er so viel Aufwände gehabt, dass er nicht einmal die Zeichung anfertigen könnte. In einem weiteren Gespräch meint er, dass wir ja die LP 1 - 4 beauftragt haben. Er wird die Phasen zu Ende durchführen und wir sind verpflichtet, ihm dies zu zahlen.

Ich war damit nicht ganz einverstanden und habe drei Möglichkeiten angeboten:

1- Für 500 € die Bauzeichnung
2- Entwurfspläne und Statik laut eines Bauantrages. Dazu solle er mir noch ein Angebot machen.
3- Neukalkulation des Honorars für LP 1 - 4, da das Bauvorhaben sich auf Rohbau reduziert hat und ich die Bauleitung und Beauftragung/Koordinierung der Handwerker übernehmen werde.

Nun meine Fragen:

1- Wie hoch darf er für das, was er etwa für 16 Tage Auftragserteilung verlangen? Für mich war sichtbar nur einmal Anwesenheit beim Bauamt, 2 mal bei mir zu Hause jeweils 1 Stunde.
2- Kann ich die mündlichen Absprachen als Grund nehmen, um auszusteigen und die überwiesene 500 € zurückzuverlangen?
3- Wie lange hat man Zeit aus einer Vereinbarung wie solcher auszusteigen? Der Auftrag war erteilt am 14.03. Danach hat er die Statik im Archiv eingesehen. Ich frage mich, warum er damals das Problem mit der Decke nicht erkannt? Erst nachdem er von uns die Kopie der Statik bekommen hat, hat er uns darauf hingewiesen. Es war der 02.04. An diesem Tag hatte ihn per Mail gebeten, die Arbeiten einzustellen, da ich nicht weiß, ob ich überhaupt weitermache, wenn die Kosten der Deckenverstärkung zu hoch sind.

4- Inwiefern kann er darauf bestehen, weiterzumachen, da wir den Auftrag unterschrieben haben? Wenn ich verpflichtet bin, weiterzumachen, welche Abzüge bei Nichteinhaltung einer ihm gewährten Frist kann ihm schriftlich mit ihm vereinbaren? Welche Fristen sind angemessen? Ich möchte nur, dass er nicht zu einem Verzug kommt.
5- Bei seinem Honorar hat er 50 T€ zugrunde gelegt. Dies über alle Bauphasen inkl. Innenbau. Inwiefern kann ich darauf bestehen, das Honorar neuzukalkulieren, da der komplette Innenausbau, Haustechnick, Treppe in der Kalkulation nicht mehr vorkommt. Zumal ich wohl dies nun alleine machen muss.

6- Kann ich gegen ihn gerichtlich wegen mir entgangenen Angebote bei myhammer.de vorgehen? Meine Planung war spätestens im April die Bauanträge einzureichen. So wie aussieht, wird noch End Mai werden oder noch länger, wenn es zu einem Gerichtsfall kommt. Kann ich hier auf Schadenersatz klagen?

Ich hoffe, dass ich trotz der langen Geschichte einigermaßen deutlich geschrieben habe, so dass diese verständlich ist.

Ich danke vorab für Ihre Untestützung.



Antworten:



Ihre Antwort

Name:
E-Mail:

Subject:

Text:

Optionale URL:
Link Titel:
Optionale Bild-URL:


[ Antworten ] [ Ihre Antwort ] [ Forum www.baurecht.de ]