Abgeschickt von Bolanger am 04 Mai, 2010 um 08:03:15:
Antwort auf: Mitwirkungs- und Duldungspflichten des Nachbarn bei einer Fassadenrenovierung von Frank Menz am 03 Mai, 2010 um 11:27:41:
Hallo,
prinzipiell haben Sie in Punkt 1 recht. Wenn der Nachbar nachträglich eine Garage anbaut, dann hat er dafür zu sorgen, dass dies ordentlich gemacht wird. Das beinhaltet auch einen Dachanschluss. Aber... der fehlende Dachanschluss war offensichtlich für jeden erkennbar. Und Sie haben ihn über viele viele Jahre geduldet. Meiner Meinung nach haben Sie mit dem "Warten" Ihren Anspruch verwirkt.
Bei Punkt 2 liegt die Wahrheit wohl in der Mitte. Fakt ist, dass dem Nachbarn keine Nachteile durch Ihr Handeln entstehen dürfen. Was würden Sie denn dazu sagen, wenn Ihr Nachbar mit dem Hammer Ihren maroden Gartenzaun umlegt? Wenn der Pöller unten nicht verfault gewesen wäre, würde der Zaun ja noch stehen nach einem Hammerschlag.... Der Nachbar hat also dahingehend recht, dass er auf den Zustand des Daches hinweist und seine Bedenken/Anregungen bei der Durchführung der Arbeiten mitteilt. Nun ist es Ihre Entscheidung, ob Sie die dadurch entstehenden Mehrkosten beim Gerüstbau tragen wollen oder ob Sie das Risiko eingehen, ggf. das Dach zu beschädigen und entsprechend reparieren zu müssen. Ich würde die Mehrkosten beim Gerüst in Kauf nehmen, um keinen Dauerstreit mit dem Nachbarn zu haben. Der kann Ihnen nämlich ziemlich viel reinwürgen, gerade weil er seine Bedenken explizit angemeldet hat.
Grüße,
Bolanger
: Eine Hauswand unseres EFH in Hessen steht auf der Grundstücksgrenze. An diese Hauswand ist vor vielen Jahren vom Nachbarn eine Garage angebaut worden. Auf Grund eines Wasserschadens muss die Hauswand neu verputzt und gestrichen werden. In diesem Zusammenhang haben sich verschiedene Probleme mit dem Nachbarn ergeben:
: 1. Seit jeher fehlt ein Dachanschluss zwischen unserer Hauswand und der Nachbargarage. Wer ist eigentlich dafür verantwortlich ? Die beauftragte Verputzerfirma hat erklärt, dass sie schon aus Haftungsgründen darauf besteht, dass ein Dachanschluss fachgerecht angebracht werden muss. Der Nachbar lehnt dies ab. Meiner Meinung nach war er seit jeher verpflichtet, einen solchen nach Anbau siner Garage an unser Wohnhaus zu montieren und unterhalten.
: 2. Das Garagendach des Nachbarn ist in einem maroden Zustand. Deshalb verlangt er u.a., dass das Gerüst so gestellt wird, dass seine Garage überbaut wird. Dies ist natürlich mit Mehrkosten verbunden. Darüber hinaus hat er den Handwerkern mit Schadensersatz gedroht, falls Putz auf sein Dach fällt und dieses beschädigt. Auch die notwendige Begehung zur Durchführung der Arbeiten lehnt er ab. Natürlich würde das Dach vor Durchführung der Arbeiten ordnungsgemäß abgedeckt werden. Allerdings ist der Zustand des Dachs so schlecht, dass Beschädigungen nicht auszuschließen sind. Meiner Meinung nach, ist der Nachbar allerdings zur Instandhaltung seines Dachs soweit verpflichtet, als er die Durchführung der Renovierungsarbeiten nicht unmöglich machen bzw. unangemessen erschweren darf. Außerdem kann ein marodes Dach auch zu Feuchtigkeitsschäden an unserer Fassade führen.
: Schon vorab vielen Dank für jede Hilfestellung !
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